Dienstag, 31. Mai 2011

Kanada: Rafting auf dem Fluss mit dem höchsten Tidenhub der Welt

Wenn man in einer mit Wasser gefüllten Badewanne sitzend eine hin und her schwappende Welle im Takt aufschauckelt, wird dieser immer größer. Alt bekannt und vor allem als Zwerg gerne gemacht. Einen ähnlichen Effekt vollbringt Mutter Natur in der Bay of Fundy, die zwischen den kanadischen Provinzen Nova Scotia und New Brunswick am Golf von Maine liegt.
Die Bay läuft im östlichen Teil in zwei Arme aus, die Chignecto Bay und das Minas Basin. In diesen zwei Armen zeigt sich der beschriebene Badewanneneffekt sehr deutlich. Im Chignecto Bay und das Minas Basin entstehen auf Grund des dort sehr ausgeprägten Resonanzphänomens die höchsten Tidenunterschiede der Welt - bei Normalwasser ca. 16m und bei Springflug sogar bis zu 21m.



Das hier auftredene Resonanzphänomen, der Grund für den hohen Tidenhub, liegt in der Tatsache, dass die Gesamtlänge der östlichen Bucht etwa der Entfernung entspricht, die eine Wasserwelle benötigt, um sie während einer sogenannten "Halbtide" zu durchlaufen. Mit jeder in die Bucht einlaufenden Gezeitenwelle aus dem Atlantik wird die in der Bucht hin und her laufende Gezeitenwelle folglich synchron verstärkt.
Um den das Naturschauspiel hautnah zu erleben, kann man sich vor Ort auf eine Raftingtour begeben. In das Minas Basin der Bay of Fundy mündet mit dem Shubenacadie Kanada's längster Fluss. In einer gut vier Stunden dauernden Tour können Reisende den durch die Tide aufgewühlten Fluss per Raftingboot stromaufwärts befahren und dabei bis zu acht Stromschnellen (rapids) erleben. Viel Spass!

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